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Apple Music verklagt Apple Computer


Bekanntermaßen hat die Computerfirma ein Abkommen mit der Plattenfirma, dass die Computerfirma nicht in das Musikgeschäft einsteigen darf. Unter dieser Voraussetzung und mit der Zahlung einer erheblichen Millionensumme (deren exakte Höhe nie genau bekannt wurde) war die Verwendung des Namens gestattet. Als später die Computer Musik produzieren und wiedergeben konnten (das Vorhandensein von Lautsprechern reichte bereits aus), musste die Computerfirma nach einer Klage erneut eine erhebliche Summe zahlen, zudem wurde der Vertrag weiter verfeinert und angepasst.

Jetzt sieht es so aus, als hätte Apple seine erheblichen Anstrengungen, im Musikmarkt Fuß zu fassen unternommen, ohne den Sachverhalt vorher mit der Plattenfirma zu klären. Andererseits: Kann man sich das wirklich vorstellen? Vermutlich wird selbst Apple nicht so arrogant oder dilletantisch sein, einen derart wichtigen Vertrag zu mißachten oder zu vergessen, zumal die Verstöße angesichts solcher Begriffe wie "AppleMusic" (bis vor kurzem auf Apples Website zu lesen und immer noch als Domain aktiv) völlig eindeutig sind. Möglicherweise sind die Verhandlungen mit der Plattenfirma gescheitert und man malt sich in Cupertino aus, dass ein Gerichtsurteil möglicherweise einen niedrigeren "Preis" für die Nutzung des Namens bringen könnte. Eventuell könnte Apple auch versuchen, die Verpflichtungen anzufechten und für die Zukunft loszuwerden.

Die Variante, dass Apple ganz plump bei einem völlig offensichtlichen Vertragsbruch erwischt wurde und nun einfach ein paar Millionen Dollar Schadensersatz zahlt, um dann iPod und Online-Store unter anderem Namen oder gar mit einer Tochterfirma vermarkten zu müssen, scheint einfach zu dämlich. Irgendwas muss sich Steve Jobs dabei gedacht haben.

Das Schöne an der Geschichte ist, dass der Gewinner des Streits schon jetzt feststeht: Apple.

Bei dieser Gelegenheit darf man vielleicht feststellen, wie schade und ärgerlich es ist, dass Apple Computer nicht alle zwei Jahre Microsoft verklagen kann, wenn diese den Papierkorb auf dem Desktop in die falsche Ecke platzieren oder die Taskleiste dem Dock zu ähnlich wird. Apple müsste eigentlich gar keine Computer mehr verkaufen, sondern sie warteten einfach auf "Longhorn" und riefen dann zuerst den Anwalt an und anschliessend die Bank...